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Das Retezat-Gebirge (Muntii Retezat)

Muntii Retezat (Retezat-Gebirge)

Allgemeines Pflanzen & Tiere Wege & Unterkünfte Anreise Literatur & Karten Links
Muntii Retezat

Wandern in einem der ältesten Natur-Parks Rumäniens.

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Allgemeines

Das Retezat, eines der ältesten Naturschutzgebiete des Landes. Bereits im Jahre 1935 wurde die Gründung des Nationalparks - Retezat durchgesetzt. 1973 wurden in Rumänien sogenannte Maßnahmen zum "Umweltschutz auf Regierungsebene" ergriffen. 1980 wurde das Retezat Biosphärenreservat der UNESCO, infolge des Programms "Mensch und Umwelt".

Der Retezat-Nationalpark verfügt über eine Fläche von 20.000 ha und bezieht sich auf ein Areal zwischen Vf. Retezat, Doru-Rudii-Massiv, Râul Mare-Tal, Gura Apei, Läpusnicul Mic-Tal, Stänuletii Mari-Gipfel, Drägsanu-Gipfel, Gruniu-Gipfel, Stâna din Râu, Vf. Mare, Cabana Pietrele. Ca. 1.800 ha im Bereich Gemenele-See, Täul Negru und Dobrun-Tal sind zum Totalreservat erklärt. Dennoch und für Rumänien üblich, gibt es auch für dieses Gebiet noch zu viele Ausnahmeregelungen. Und auch in den anderen Gebieten der Reservation ist die Beeinflussung durch Nutz- und Weidevieh noch überproportional groß. Dennoch, die Entwicklung gestaltet sich durchweg positiv. Noch vor wenigen Jahren konnte man an jeder beliebigen Stelle campen. Plastiktüten und leere Flaschen fanden sich an jedem Bergsee. In den Jahren zwischen 1995 - 1997 hat sich der organisierte Naturschutz durchgesetzt. Der Bergrettungsdienst und Studentengruppen arbeiten mittlerweile gut zusammen und kontrollieren die hohe Frequentierung der Wanderer, Camper und Angler. Auf den ausgeschriebenen Zeltplätzen verteilen Studenten mitunter Plastiktüten zum Sammeln von Müll und verweisen auf geeignete Sammelstellen.

Der Besucher des Retezat-Nationalparks sollte darauf achten, dass er sich entweder bei den Cabanen auf den Anmarschrouten (in Cârnic; bei Cabana Pietrele in der Salvamont-Hütte melden!), oder im Kerngebiet bei den dortigen Salvamont-Stützpunkten, ein "Bilet de Vizitare" kauft. Dies ist sehr billig und dazu gibt es ein Faltblatt mit Skizzierungen der wichtigsten Bergzüge und darauf eingezeichneter Trassenverläufe, Cabanen und Zeltplätze. In den Kernbereichen des Retezat-Gebirges gibt es kaum eine Versorgungsstruktur. Daher hier noch einige Tipps zu Ausrüstung und Versorgung !

Tául Tapului

In einer Höhe von 2160 Metern, eingebettet auf drei Seiten von steilen Felswänden, ist dieser See wohl einer der schönst gelegenen. In westlicher Richtung öffnet sich unten am Seeufer das Panorama über das Valea Râu Bárbat.

Als Relikte der Eiszeit verblieben in der Landschaft unzählige Bergseen (ca. 100 / davon etwa 40 von großer und mittlerer Größe, 18 kleinere Seen und ca. 40 kleine sogenannte Meeraugen, welche in den Sommermonaten mitunter austrocknen. Der größte See und zugleich größter Gletschersee des Landes, ist der Bucura-See. Er liegt in einer Höhe von 2041 m, hat eine Tiefe von 15,7 m und eine Ausdehnung von 8,80 ha. Tiefster See ist der Zánoaga-See mit -29,0 m (1997 m / 6,50 ha). Der schönste See ist zumindest für mich der "Tául Tapului" mit seiner kleinen Schuttinsel (2160 m / -6,9 m / 2,2 ha).

Weitere Fotos vom Muntii Retezat:

 

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Pflanzen & Tiere

Sag mir wo die Blumen sind, wo sind sie geblieben ...

Die Artenvielfalt der Pflanzen des Retezat-Gebirges ist allein schon ein Grund, diese Region zu besuchen. Im 91´er Jahr hatte ich hier im Retezat meine erste "Bärentaufe" und wünsche solch ein aufregendes Erlebnis natürlich auch anderen Besuchern!!!

Pflanzen (Flora):

In den Bergmassiven kommen bis 1050 Pflanzenarten vor (davon 39 endemische Arten). Allein vom Habichtskraut (Hieracium) kommen ca. 70 Arten vor und beim Rispengras (Poa) zählt man 18 Arten. Alle Theorie lässt die Schönheiten des Retezat dennoch nicht erahnen und darum folgen hier noch einige Pflanzenaufnahmen aus dem Retezat-Gebirge ... wohlgemerkt NUR EINIGE:

Tiere (Fauna):

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Wege & Unterkünfte

Die Hirten ...

... sind immer die besten Wegweiser. In den Sommermonaten bewegen sich allerdings viele Touristen in diesem Gebiet, so dass man auch sonst problemlos sich nach den richtigen Weg erkundigen kann. Zudem ist das Retezat-Gebirge sehr gut mit Wandermarkierungen versehen.

Eine der kürzesten Varianten, das Retezat in seinem Kerngebiet zu durchwandern, stellt die Route Cârnic - Cabana Pietrele - Cabana Gentiana - Bucura-See (Lacul Bucura) - Poiana Pelegii - Saua Plaiului Mic - Cabana Buta - Câmpu lui Neag (ab hier Busverbindung in Richtung Lupeni - Petrosani). Als Minimum und bei guter Kondition ist diese Tour in zwei Tagen möglich.

Cascada din

Valea Stânisoara

Bis zu diesen schönen Kaskaden ist es nur ca. eine halbe Stunde zu Fuss von Caban Pietrele. Nach einer weiteren kurzen Phase des Aufstiegs hat man baldigst die Baumgrenze überschritten.

Besser wäre in diesem Falle zunächst Station zu machen bei Cabana Pietrele. Von hier aus lohnt folgende Tour mit Tagesgepäck: Valea Stânisoara (vorbei an den Wasserfällen) - Lacul Stânisoara (in dessen Nähe sich auch der kleinere Tául Stânisoara befindet) - Aufstieg zum Vf. Retezat - Rückmarsch über Vf. Lolaia nach Pietrele. Nächster Tag Weitermarsch mit vollem Gepäck bis zum Bucura-See, wo man das Zeltlager errichtet. Von hier aus lohnen an den folgenden Tagen Ausflüge mit Tagesgepäck zum Lacul Zánoaga und schliesslich ein ganzer Tag zur grossen klassischen Runde: Vf. Peleaga - Vf. Pápusa - Vf. Pápusa Micá - Fereastra Custurii - Vf. Custura - Saua Plaiului Mic - Poiana Pelegii - und ein letzter Aufstieg zum Zelt beim Lacul Bucura. Bei dieser Variante ist es egal, ob man das Zelt am Bucura-See oder unten bei Poiana Pelegii zu stehen hat. Der Vorteil bei Poiana Pelegii ist, dass es hier Brennholz für das abendliche Lagerfeuer gibt!!!

Schnee am

Bucura-See

Zelten im Schnee Mitte September 2002. Eine Nacht zuvor gab es den ersten kräftigeren Neuschnee. Aber auch zu diesen Zeiten trifft man hier oben am Bucura-See (zumindest an den Wochenenden) noch ausharrende Camper an. Auch die nahe Salvamont-Hütte war noch besetzt.

Wer mehr einen ruhigen Anmarsch möchte, der hat in der Regel drei Varianten: 1. Aufstieg von Cabana Gura Zlata hinauf zum Lacul Zánoaga; 2. Anmarsch von Hobita über Cabana Baleia, oder von Hobita direkt hinauf im Râu Bárbat-Tal (wofür bis ins Endtal des Valea Râu Bárbat in beiden Varianten zwei Tage eingeplant werden sollten); 3. Anmarsch über das Valea Lápusnicul Mare (beginnend an der Staumauer des Gura Apei-Stausse´s) hinauf nach Poiana Pelegii.

Wer bei Poiana Pelegii das Zeltlager hat, oder in der Cabana Buta übernachtet, für den lohnen auch Tagestouren in das Kleine Retezat-Gebirge. Günstiger wäre aber in diesem Falle, das Kleine Retezat-Gebirge weiterführend in die Wanderplanung mit aufzunehmen um dort mehrere Tage zu verbringen. Das Kleine Retezat-Gebirge wird aber gesondert behandelt und soll auf dieser Seite nur beiläufig erwähnt werden.

Ausblicke ...

... kurz unterhalb des Retezat-Gipfels (Vf. Retezat / 2482 m) in Richtung Südost. Ganz rechts im Bild zu sehen, der höchste Gipfel des Retezat, der Vf. Peleaga (2509 m) und links daneben der 1 Meter kleinere Vf. Pápusa.

Die Retezat-Sage

Es waren einmal, so wird erzählt, drei Riesentöchter, die zogen ins Retezat-Gebirge, wo sich jede eine Burg baute. Die jüngste und schönste Tochter hatte sich den Retezat-Gipfel ausgesucht, die mittlere, die auch eine schöne war, hatte sich auf dem Bucura-Gipfel eingerichtet. Als die älteste der Riesentöchter merkte, dass ihrer jüngste Schwester sich die schönste und höchste Burg gebaut hatte, warf sie voll Zorn die Kelle mit solcher Kraft gegen den Retezat, dass sein Gipfel samt der Burg wegflog. Seither steht der Retezat-Berg ohne Spitze da. ...

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Wer längere Touren in der Abgeschiedenheit der rumänischen Gebirgswelt nicht scheut, für den bietet das Retezat einen guten Ausgangspunkt in viele andere benachbarte Gebirge:

Trassenverläufe:

Cabana Pietrele

Im Bild zu sehen: Das Hauptgebäude der Pietrele-Hütten. Hier kann man sich ein letztes Mal an einem Bierchen laben. Die vielen kleinen Hütten ringsum bieten zu Zeiten der Vor- und Nachsaison immer ein freies Plätzchen, aber in den Sommermonaten, insbesondere an den Wochenenden, ist hier natürlich alles ausgebucht. Platz ringsum für´s Zelt findet sich aber immer problemlos!

Unterkünfte:

  • Cabana Cârnic
  • Cabana Pietrele ... [Tel. 004 0254 212026]
  • Refugiu Gentiana
  • Cabana Gura Zlata
  • Cabana Rotunda ... [Tel. 004 0254 224599]
  • Cabana Baleia (Anreise erfolgt über Pui - Hobita und weiter über einen Forstwirtschaftsweg, der relativ gut befahrbar ist).
  • Cabana Buta
  • Cabana Cheile Butii ... [Tel. 004 0253 210278]
  • Zeltplätze:

    Die Zeltplätze am Bucura-See, bei Poiana Pelegii und bei Stâna de Râu verfügen über keinerlei Infrastruktur!!!

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    Anreise

    Anreise mit der Bahn:

    Von Deva oder Simeria aus fährt man mit dem Personenzug (Tren Personal) in Richtung Petrosani bis Ohaba de Sub Piatre. Von hier aus bieten sich privat Transporteure für ein günstiges Entgeld bis Cârnic an. Von hier aus sind es dann noch 7 - 8 km bis zur Cabana Pietrele.

    Eine weitere Möglichkeit ist die Anreise mit oben genannten Zug bis Subcetate. Von hier aus besteht eine günstige Anbindung per Bus nach Hateg. Hier sollte man ein Taxi anheuern und bis Cabana Gura Zlata fahren. Nahe der Cabana führt ein wunderschöner Wanderweg zum Zänoaga-See hinauf. Eine Abreise über Cabana Pietrele - Cârnic - Ohaba de Sub Piatre gestaltet sich so ganz gut.

    Ein weiterer Punkt für eine Wanderung in`s Retezat ist die Bahnstation Pui. Von hier aus kann man zur Cabana Baleia starten. Es lohnt sich, vorher in Pui Erkundigungen nach dem Cabanier einzuholen, denn dieser wohnt hier im Ort und macht eventuell einen Fahrtransport bis hinauf zur Cabana möglich.

    Ferner kann man mit dem Zug direkt bis Petrosani fahren. Von hier starten regelmäßig Busse in Richtung Lupeni - Uricani. Bereits in Lupeni sollte man sich nach einem Taxi umsehen und dann direkt zum Fuße der Buta-Schlucht fahren (Cheile Butii). Wer`s billiger will, kann es natürlich auch mit "Auto-Stop" versuchen.

    Anreise mit dem Auto:

    Am tiefsten gelangt man mit dem Auto in`s Retezat-Gebirge über Hateg - Cabana Gura Zlata - Cabana Rotunda - und mit viel Glück auf schlechter Forststraße bis zur Poiana Pelegii. Hier endet der Forstweg an einem provisorischen Autoparkplatz. Dieser Ort dürfte aber nur für Camper erstrebenswert sein.

    Wer mehrere Tage durch das Retezat wandern will und einen sicheren Autostellplatz sucht, der fahre über Petrosani - Lupeni - Uricani - bis Câmpu lui Neag. Nach weiteren 6 - 8 km kommt rechts ein Abzweig zur Buta-Schlucht (Cheile Butii). Am Fuße der Schlucht befindet sich eine neue private Cabana (Cabana Cheile Butii) mit gehobenen Standart. Eine Nacht hier lohnt allemale und so kann man sich schnell mit dem Cabanier über einen sicheren Stellplatz einigen. Eine telefonische Recherche vom 30.06.99 ergab im übrigen für ein Zimmer mit zwei Betten, Fernseher und Duschmöglichkeit einen Preis pro Tag von 220.000 Lei. Umgerechnet sind das etwa 28,-DM. Die Preise variieren immer ein wenig und so lohnt natürlich eine telefonische Anfrage immer. Tel.-Nr. 004 053 210278. Ich hatte ein Fräulein am Telefon, welches auch etwas Deutsch sprach. Von hier aus sind natürlich auch Unternehmungen ins Kleine Retezat-Gebirge sehr interessant!

    Wer etwas kontaktfreudig ist, kann auch bei einem Bauerngehöft nachfragen, ob sich das Auto für gewisse Zeit sicher unterstellen läßt. Natürlich sollte man sich etwas arrangieren.

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    Literatur & Karten

    Literatur:

    Karten:

     

    Muntii Retezat / 1:50000 / 1. editie / DIMAP Bt., Budapest, 2001 / ISBN 9630031256 CM / Erstklassige Wanderkarte vom Retezat-Gebirge - incl. Retezatul Mic, sowie einer auf der Rückseite befindlichen Kartenübersicht (s/w) des gesamten Umlandes!

    Zu kaufen sind die Karten direkt beim Hersteller unter: http://www.dimap.hu/ oder direkt in Deutschland: HIER

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    Links

    http://www.alpinet.org/bin/poteci/about_ro_id_6.html

    http://www.rumaene.de/1993Retezat/

    http://www.karpatenwilli.com/images/dia28.htm

    http://www.karpatenwilli.com/reise22.htm

    http://joerg.stolzenburg.bei.t-online.de/Retezat.htm

    http://www.karpatenwilli.com/komi8824.htm

    http://www.sign-x.net/retezat/index.html

     

     

     

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    Fotos: Wilhelm Scherz

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